Landtagsabgeordnete Immacolata Glosemeyer zu Gast beim Tagestreff „Carpe Diem“

Die SPD-Landtagsabgeordnete Immacolata Glosemeyer (SPD) folgte einer Einladung der Leiterin des „Carpe Diem“ Jasmin Hinze und informierte sich bei einem Gespräch über die Arbeit vor Ort in Zeiten von Corona.

Wolfsburg. Für Menschen ohne Zuhause stellt der Tagestreff „Carpe Diem“ nun seit über 26 Jahren eine zentrale Anlaufstelle dar. Für Menschen in Problemlagen bietet der Tagestreff oft die einzige Möglichkeit, um am Leben in der Gemeinschaft teilzunehmen. Aber auch das „Carpe Diem“ traf die Corona-Pandemie hart, denn um eine Ausbreitung des Virus zu vermeiden, wurde die Einrichtung vorübergehend geschlossen. Um dennoch die Menschen mit Lebensmitteln und Essen zu versorgen, überlegte man sich ein neues Konzept.
 
„Klar ist, dass wir erst ganz langsam zur Normalität zurückkehren werden“, erklärte Jasmin Hinze, „Von heute auf morgen ist alles anders geworden. Wir haben probiert mit einem mobilen Mittagstisch lösungsorientiert und schnell auf die Krise zu reagieren. Da es den normalen Alltag nicht mehr gab und von heute auf morgen die sozialen Kontakte weggebrochen sind, wollten wir wenigstens die Grundversorgung sichern. Dazu gehört auch die Versorgung mit einem Mund-Nasen-Schutz.“
 
Das Essen wird, so Hinze weiter, entweder zu den Menschen gefahren oder es kann zu bestimmten Zeiten im Tagestreff abgeholt werden. Bereichert wird das Angebot durch persönliche Telefongespräche. Dadurch will man etwas gegen die Vereinsamung der Menschen tun. „Die momentane Situation ist für die Besucher besser als gar nichts, aber Empathie kann man nicht durch das Netz schicken“, erklärt die Landtagsabgeordnete Immacolata Glosemeyer (SPD), „ich kann verstehen, dass man den Tagestreff so schnell wie möglich wieder öffnen wollte.“
 
Nachdem die Einrichtung wieder unter strengen Hygieneauflagen öffnen durfte, hat sich dennoch vieles verändert. Die Besucher des Tagestreffs erwarten nun Hygieneanforderungen, wie Mundschutz und Desinfektion, aber auch eine Begrenzung der Besucherzahl sowie die Einhaltung des Mindestabstandes. Doch dadurch entstehen neue Probleme, wie Hinze berichtet: „Durch die vorgegebenen Hygienekonzepte ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit verloren gegangen. Das, was uns vor der Krise ausgemacht hat, nämlich die Niedrigschwelligkeit, ist durch das einzuhaltende Regelwerk eingeschränkt.“
Auch für Immacolata Glosemeyer, die ebenfalls Vorsitzende des Sozialausschusses in Wolfsburg ist, stellt die aktuelle Situation ein Problem dar: „Am wichtigsten ist es für die Menschen vor Ort da zu sein. Das ist jetzt glücklicherweise auch wieder möglich. Trotzdem zeigen die Besucherzahlen leider, dass die hervorgerufene Distanz durch die Krise ihren Preis fordert. Ich würde mich freuen, wenn auch zeitnah wieder Workshops stattfinden könnten, die den Menschen helfen eine Struktur in ihren Tagesablauf zu bringen.“ 

Der Blick muss nun auch auf eine mögliche zweite Welle gerichtet werden. „Wir hatten in der ersten Welle der Pandemie die Möglichkeit viel zu lernen, was den Umgang mit einer möglichen zweiten Welle vereinfachen sollte“, erklärt Glosemeyer. „Dennoch müssen wir hier ganz besonders aufpassen, denn die hilfebedürftigen Menschen sind häufig schutzlos und auf Einrichtungen wie den Tagestreff Carpe Diem angewiesen“, so Glosemeyer weiter. 
 
Für Immacolata Glosemeyer hat der Besuch im „Carpe Diem“ eine Menge neuer Eindrücke geliefert: „Die Arbeit hier im Tagestreff ist unheimlich wichtig – auch jetzt in der Krise."

 

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