Philipp Raulfs (SPD, MdL) besucht Diakonie Kästorf

„Ich wollte Corona und die Auswirkungen der Pandemie in meinem Wahlkreis nicht nur vom Schreibtisch aus beurteilen, sondern mich direkt in den unterschiedlichen Bereichen informieren“, erklärte Landtagsabgeordneter Philipp Raulfs (SPD) am Mittwoch bei einem Besuch in der Diakonie Kästorf. Einen ersten Eindruck der Besuchsregelungen und Hygienemaßnahmen bekam der Politiker im oder genauer: vor dem Alten- und Pflegeheim Brömmelkamp, wo ihn Pflegedienstleiterin Marina Hepting und Altenhilfegeschäftsführer Rüdiger Krafft begrüßten.

Marina Hepting schilderte, was die Einschränkungen für die Bewohnerinnen und Bewohner bedeuteten: „Es war schon schwierig für die hier lebenden Menschen, dass sie nicht raus durften, darum waren hier alle froh über die Lockerungen.“  Dass die Krise auch neue Chancen bot, schilderte Pflegedienstleiterin Kerstin Goedecke aus dem Hagenhof: „Wir hatten vor Corona für die Freizeitgestaltung hauptsächlich Gruppenangebote. Das ging dann nicht mehr, es gab vielmehr Einzelgespräche, Spaziergänge oder Spiele, bei denen die Bewohnerinnen oder Bewohner mit den jeweiligen Betreuungskräften zu zweit waren. Viele haben das sehr positiv erlebt.“

Geschäftsführer Rüdiger Krafft und Diakonie-Vorstand Dr. Jens Rannenberg nutzten die Gelegenheit, auch die wirtschaftliche Situation anzusprechen. Zu Beginn habe es an Schutzausrüstung gemangelt, manches musste sehr teuer eingekauft werden. „Das ist auch eine finanzielle Belastung der Einrichtungen“, erklärte Krafft. Auch die von der Bundesregierung geplante Prämie für Pflegekräfte, bei der die Einrichtungen einen Teil selber tragen müssten, sei schwierig umzusetzen.

„Natürlich hat jede Pflegerin, jeder Pfleger einen Bonus verdient, sie alle haben großartige Arbeit geleistet, die erheblich über das normale Maß hinaus geht“, betonte Dr. Jens Rannenberg. „In diesem Zusammenhang freuen wir uns in der Diakonie über die Bereitschaft der Landesregierung, sich an der Ko-Finanzierung der seitens der Bundesregierung versprochenen steuerfreien Lohnzahlung für die Pflegekräfte zu beteiligen. Ebenso wichtig ist aber auch die Beteiligung des Landes an den weggefallenen Investitionsbeiträge in der Altenhilfe.“

Wie sieht eigentlich eine Kantine unter Maßgabe der Abstandregelungen aus? Auch hiervon konnte sich der Abgeordnete Raulfs bei dem Besuch in Kästorf einen Eindruck verschaffen. „Wir haben heute unser Restaurant für Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Mitarbeitenden zum ersten Mal geöffnet und bei der Essensausgabe ein echtes Einbahnstraßenprinzip eingehalten“, schilderte Küchenchef Frank Ernst dem Gast. Platzzahl und Anzahl der Tische wurden halbiert, Stühle teilweise weggeräumt, so dass die Abstandsregeln eingehalten werden können. 
 

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