Radioandacht in der Woche der Diakonie „Mitreden“

Vom 6. bis 13. September ist Woche der Diakonie - in diesem Jahr unter dem Motto "Mitreden!". Während dieser Zeit gestalten Mitarbeitende verschiedener diakonischer Einrichtungen die Sendung "Zwischentöne" auf NDR 1 Niedersachsen. Los geht's am 7. September mit einem Beitrag von Pastor Hans-Peter Daub, theologischer Vorstand der Dachstiftung Diakonie, den Sie hier nachlesen und hören können.

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Mit einem Mal steht sie unter Verdacht. Aufenthalt in einem Risikogebiet – und jetzt Symptome. Sie zweifelt nicht, dass sie durchkommen wird. Aber was ist mit den drei Bewohnerinnen, die fast gleichzeitig Fieber bekommen haben? Sie hat sie versorgt, nichts ahnend. Endlich der Test, Warten auf das Ergebnis. Es ist gut gegangen. Gott sei Dank. Niemand von den Betreuten ist ernsthaft erkrankt.

„Nicht was in einen Menschen hineingeht, macht ihn unrein. Was aus ihm herauskommt, das macht unrein (Mt 15,10-11).“ So steht es in der Bibel. Medizinisch ist der Satz nur die halbe Wahrheit. Natürlich wird ein Mensch auch krank von außen. Das erleben wir ja gerade in der Pandemie. Aber tatsächlich ist die Gefahr umgekehrt noch größer - von innen nach außen.
Was für das Virus gilt, gilt erst recht für das, was wir so sagen. Mitreden! So lautet das Motto für die Woche der Diakonie in diesem Jahr. Jeder Mensch – eine eigene Stimme. Das ist auch eine Grundlage der diakonischen Stiftung, in der ich arbeite. Mitreden, das ist die Grundlage der Demokratie. Auch Streit gehört dazu. Aber immer mit Blick auf die anderen. Glücklich, wer mit seinen Sätzen keine anderen verletzt in ihrer Würde. Glücklich, wer nicht krank macht oder kränkt. 
Nicht was in uns hineingeht, muss die erste Sorge sein. Sondern, was herausgeht. Das steckt an, so oder so – zum Schlimmen oder zum Guten.

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