Stephan Weil besucht Tagestreff „Iglu“ in Braunschweig

Wie ist die Lage wohnungsloser Menschen in Braunschweig? Welche Unterstützungsmöglichkeiten gibt es und was muss zukünftig getan werden, damit die Hilfe ankommt? Diesen Fragen ging Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil bei einem Besuch im Tagestreff „Iglu“ im Herzen Braunschweigs nach. In einer sehr persönlichen Atmosphäre ohne Medienvertreter und sonst übliche Begleitung, informierte sich der Ministerpräsident bei den Iglu-Sozialarbeiterinnen, worauf es bei Hilfeangeboten ankommt und welche neuen Herausforderungen durch die Pandemie entstanden sind.

Der Tagestreff in der Wilhelmstraße ist Teil der Diakonischen Gesellschaft Wohnen und Beraten (DWB). Hier finden Menschen, die nach Lebenskrisen in soziale und wirtschaftliche Notlagen geraten sind, eine Anlaufstelle.

„Die Folgen von Obdachlosigkeit sind für Betroffene dramatisch: Nässe und Kälte, Armut, soziale Ausgrenzung und gesundheitliche Probleme. Umso wichtiger ist es, dass Wohnungslose in Einrichtungen wie dem Tagestreff „Iglu“ in Braunschweig Hilfe bekommen“, erläutert Stephan Weil bei seinem Besuch.

Ein vierköpfiges Team des Tagestreffs empfängt den Ministerpräsidenten. Bei einem Rundgang durch Küche, Wasch- und Ruheraum berichtet Sozialarbeiterin Barbara Horn: „Für Betroffene gibt es hier jeden Tag Frühstück und ein warmes Mittagessen. Sie können sich ausruhen, ihre Wäsche waschen oder duschen.“

Ein Problem der Hilfsangebote: Viele Anlaufstellen haben nur von Montag bis Freitag geöffnet. DWB-Streetworkerin Viola Weihe ist froh, dass das „Iglu“, seit vergangenem Jahr dank großzügiger Spendengelder zusätzliche Wochenendöffnungszeiten anbieten kann: „Wohnungslosigkeit kennt kein Wochenende.“ Sie berichtete dem Ministerpräsidenten wie Betroffene teilweise 66 Stunden auf die Möglichkeiten persönlicher Hygiene verzichten mussten. Das macht das Einhalten von Corona-Schutzmaßnahmen schier unmöglich. Monika Bartels-Röker, Regionalleiterin der DWB, betonte: „Uns ist es wichtig, zuverlässig für Hilfebedürfte da zu sein. Unser Ziel ist die dauerhafte Refinanzierung der Wochenendöffnungszeiten, unabhängig von Spenden. Dafür brauchen wir den öffentlichen Sektor. Wenn die Spendengelder aufgebraucht sind, können wir die Wochenendöffnungszeiten nicht fortsetzten.“ Stephan Weil ließ sich die Finanzierungsmöglichkeiten ausführlich erklären, machte sich Notizen und möchte das Thema mitnehmen.

Zum Ende seines Besuchs bedankte sich der Ministerpräsident beim Team des Tagestreffs. Er habe große Anerkennung für die Arbeit, die hier geleistet wird: „Herzlichen Dank für die Einblicke in ihre so wichtige Arbeit und an alle, die sich für wohnungslose Menschen engagieren.“

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