Eine Reise durch Wissen, Wandel und wertvolle Begegnungen

Drei Jahre lang haben wir – Manuela, Tobias und Friederike – jongliert. Mit Kindern, Karriere und Klassenarbeiten. Als berufsbegleitende Schüler:innen mit Familienalltag und Verantwortung war unser Schulweg kein geradliniger Spaziergang, sondern eher eine kunterbunte Abenteuerreise auf einem schwebenden Teppich aus Fachwissen, Empathie und manchmal auch purer Erschöpfung. Unsere Klasse? Ein wild zusammengewürfelter Haufen – von Anfang zwanzig bis Mitte fünfzig, mit Erfahrungen aus allen Ecken des Lebens. Und doch: irgendwann wurden wir ein Team. Nicht zuletzt wegen unserer Klassenlehrerin Johanna Bruns, die uns nicht nur Wissen, sondern auch Zuversicht mit auf den Weg gab. Mit Herz, Humor und einer guten Prise Pragmatismus schleuste sie uns durch pädagogische Untiefen, zeigte uns, dass auch Fehler wertvolle Lektionen sind, und ließ uns zwischen den Zeilen mehr lernen, als jedes Schulbuch es je könnte. Jetzt, am Ende dieser fantastischen Zeit, blicken wir zurück – mit einem Koffer voller Erinnerungen, einem Rucksack voller Stolz und einem Herzen voller Vorfreude auf das, was kommt.

Ein kunterbunter Zauberkoffer an Wissen und Erlebnissen

Unsere Reise durch die pädagogische Welt war ein Potpourri an Erfahrungen und Erkenntnissen. Von Jugendkulturen, Sprache und Entwicklungspsychologie über Tanzpädagogik bis hin zu klassischen Schulfächern wie Deutsch und Mathematik – schließlich ging es für uns nicht nur um die Ausbildung, sondern auch um das Fachabitur. Wir partizipierten, reflektierten und überprüften die Qualität von Einrichtungen. Wir erarbeiteten Störungsbilder und tauchten tief in unsere eigene Biografie ein. Ob als Podcast, Geschichtenkarten oder Comic – wir vertrauten Dagmar Wortmann unsere  bewegendsten Erinnerungen und geheimsten Gedanken an. Sabine Gödecke kitzelte bei der Erarbeitung von Jugendkulturen all unsere kreativen Energien hervor: Wir erforschten Lost Places im Harz, tanzten unsere Biografie als Märchenfiguren und Sternzeichen – wild kostümiert, versteht sich – oder ließen in einem fantasievollen Podcast Märchenfiguren miteinander diskutieren. Wissenschaftlich betrachtet wurde Glück für uns nicht nur zur Ressource, sondern zum pädagogischen Handwerkszeug. Dank Melanie Borchert finden wir das Glück jetzt sehr viel häufiger – hier, dort und überall. Doch Partizipation hat ihren Preis. Unser „rosa Elefant“ begleitete uns beständig. Und Johanna Bruns verstand es mit viel Herz und Feingefühl, uns auf Spurensuche zu schicken. Wir haben es geschafft! Selbst der Deutschunterricht konnte uns nicht schrecken. Emsig wie Bienchen erwachten wir im Frühling – und metaphorisch fiel unser Wissen nicht nur bei uns auf fruchtbaren Boden. Ein Hoch auf Jasper Heinrich und Jannis! Unsere Reise führte uns auch in verschiedene Einrichtungen der Jugendhilfe: Wir besuchten einen Reitstall, eine idyllisch gelegene Wohngruppe und tauchten in die „Veränderbar“ ein – einen besonderen Ort für Kleidertausch, Foodsharing und inspirierende Gespräche. Bei klirrender Kälte erkundeten wir mit Katharina Gudladt die ehemalige innerdeutsche Grenze in Marienborn. Es war nicht nur die Temperatur, die uns dort zum Erstarren brachte. Mindestens ebenso tief berührte uns das Treffen mit dem Journalisten und Buchautor Niklas Frank, dem Sohn von Hans Frank, dem sogenannten „Schlächter von Polen“. Die Möglichkeit, Herrn Frank persönlich kennenzulernen, ihn zu interviewen und mit ihm bei einem gemeinsamen Frühstück über Käse, Lachs und Ei zu philosophieren, war für uns unvergesslich. Seine Liebenswürdigkeit, seine tiefgründige Persönlichkeit und seine immense Lebenserfahrung haben uns nachhaltig beeindruckt. Und wie man mit solchen Emotionen umgeht? Wie man Resilienz fördert? Das wissen wir dank Michelle Firth, mit der wir nicht nur theoretisch arbeiteten, sondern auch tanzend, stampfend und schwebend unseren Weg bis zu diesem Abschluss meisterten.

Diakonie-Kolleg Wolfenbüttel: So viel mehr als nur Schule!

Unser Dank gilt all unseren Lehrkräften, die uns auf dieser unvergesslichen Reise der Pädagogik begleitet haben. Ebenso möchten wir an dieser Stelle all jene Lehrer:innen würdigen, die wir im Artikel aus Platzgründen nicht namentlich erwähnen konnten: Gerhard Schulte-Werning, Peter van der Meer, Friederike Predöhl, Hilke Junger, Kerstin Drömann, Nina Englert-Kleinmeyer und Lisa Friederike Rath – Sie alle haben uns inspiriert, gefordert und unterstützt. Diese Schule war für uns weit mehr als nur ein Lernort. Sie wurde zu einem zweiten Zuhause – einem Ort, an dem Ideen lebendig werden, an dem Fehler als Chancen betrachtet werden und jeder Einzelne zur Inspiration für andere wird. Wir sind gewachsen – zu empathischen, vorurteilsbewussten Wegbegleitern. Und nun tragen wir den Sternenglanz dieser Schule hinaus in die Welt.

 

Manuela Gerstenberg, Tobias Willsch-Wingender, Friederike v. Pfeil

Jede Spende hilft! Spenden