Buntes Sommerfest mit ernsten Themen in Burg

Partizipation und Vernetzung sind die Ziele der dritten Zukunftswerkstatt des Cornelius-Werkes auf Gut Lüben. Am Freitag kamen 250 Kinder und Jugendliche aus der Umgebung von Burg bis hin nach Brandenburg, Stendal und dem Harz zu Workshops und Infoständen, zu einem ungewöhnlichen Drohnenfoto und Disco am Abend zusammen.

In einem Antigewalttraining ging es zunächst um die Frage, was überhaupt Gewalt ist vom Mobbing bis Schlagen und der Frage, wie man Gewalt aus dem Weg gehen kann – für Täter und Opfer. In einem Erste-Hilfe-Kurzkurs wurden Beatmung, Herzmassage und die korrekte Meldung an die Leitstelle geübt. Dazu gab es einen Tanz-Workshop und einen zu Kinderrechten.

Daneben konnten sich die Kinder und Jugendlichen an Infoständen zu verschiedenen Themen informieren und auch etwas erleben: Da gab es Bastel- und Malangebote der Schulsozialarbeitenden, der Jugendberufsagentur zur Berufsfindung und einen Parcour mit Suchtbrille der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Mit der Brille erlebten sich Jugendliche im Rausch und mussten Wäsche aufhängen, Nägel einschlagen und Bälle gezielt werfen. Dabei merkten sie sofort, dass vieles nicht mehr gelang. Eine der Kunsttherapeutinnen des Cornelius-Werkes zeigte anschaulich Regeln nach dem Ampelprinzip: Grün geht und rot eben nicht, wie zum Beispiel Briefe anderer zu öffnen. 

„Das ganze Fest ist auf Partizipation ausgerichtet“ sagt Ivo Zitterbart vom psychologisch/therapeutischen Dienst. Die „Sunshine-Räte“, die sich aus den Gruppensprechern zusammensetzen, bereiteten alles als Projektarbeit vor, vom Einkauf über das Essen bis zum Programm. Im zweiten Teil übernahmen sie das Programm komplett mit Kinderschminken, Waffeln backen, Torwand schießen, T-Shirt bedrucken und Cocktails.

Hinter der Jugendhilfearbeit stehe das Prinzip von „Autorität durch Beziehung“, so Zitterbart. „Wir machen ein Beziehungsangebot“, ergänzt der pädagogische Leiter Frank Garnich, egal was die Jugendlichen getan haben. Strafen sollen minimiert werden, eher die Kinder und Jugendlichen mit den natürlichen Konsequenzen ihrer Handlungen konfrontiert werden und sie daraus lernen. Zugleich sollen sie ernst genommen werden und bei Einkauf, Essen und Ziel der Urlaubsreise mitbestimmen – eben Partizipation. Ziel sei immer, sie in den elterlichen Haushalt zurückzuführen, so Garnich.

Der Abend auf Gut Lüben klang am letzten Freitag vor Ferienende mit einer Schools-In-Party als Disco aus.

 

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