MINCE – Model for INclusive Community Education

Projektnummer:   2015-1-AT01-KA204-005098
Projektzeitraum:   November 2015 ­­­– Oktober 2017


Im MINCE-Projekt haben 7 Partner in Europa zusammengearbeitet mit dem Ziel, die Inklusion von Menschen mit schwerer geistiger Behinderung voranzubringen. Diese Zielgruppe ist in den Inklusionsprozessen bisher vernachlässigt worden. Das Projektziel soll durch die Verbreitung der „Inclusive Community Education“ erreicht werden, das als Lernmodell zur Sensibilisierung der Gesellschaft und zum Abbau sozialer Barrieren und Diskriminierung beitragen soll.

Aufgrund des schweren Grades der Beeinträchtigung und der umfassenden benötigten Hilfe leben Menschen mit schwerer geistiger Beeinträchtigung weitgehend in Institutionen, isoliert von der Gesellschaft und sind der Gefahr der Stigmatisierung besonders ausgesetzt. Das Modell der Inclusive Community Education geht davon aus, dass sich Organisationen der Behindertenhilfe weiterentwickeln und gegenüber der Gesellschaft zunehmend öffnen werden. Damit in Zusammenhang steht die Anforderung an weitere Kompetenzen des Betreuungspersonals in diesen Einrichtungen. Ihnen kommt nun vermehrt die Aufgabe zu, ein Bindeglied zwischen behinderten Menschen und der Gesellschaft zu sein.

MINCE hat außerdem ein Modul entwickelt, wodurch Menschen mit leichter geistiger Beeinträchtigung eine Vermittlerrolle zwischen Interessen und Bedürfnissen der Menschen mit schwerer Beeinträchtigung und der Gesellschaft einnehmen können. Aufgrund ihrer eigenen Erfahrung zum Beispiel in Bezug auf institutionelle Begleitung, Barrieren im Alltag oder Alltagsdiskriminierung können sich Menschen mit Beeinträchtigung in die Lebenssituationen anderer Menschen mit Beeinträchtigung zumeist gut hineinversetzen und dieses Wissen an Interessierte weitergeben.

Im Projektzeitraum wurde dieses Lernmodell mithilfe von Mitarbeitenden der Behindertenhilfe und Menschen mit Beeinträchtigung als Interessenvertreter:innen in eigener Sache erarbeitet und zusammengestellt. Es umfasst Ratgeber und didaktische Materialien zum einen für Einrichtungen, die inklusive Angebote auch für Menschen mit schwerer geistiger Beeinträchtigung anbieten wollen (zum Beispiel Vereine, Initiativen, Bildungseinrichtungen, Bibliotheken etc.). Zum anderen wurden Weiterbildungsangebote für Mitarbeitende der Behindertenhilfe und für Menschen mit Beeinträchtigungen konzipiert.

 

Das Projekt wurde von der EU als „good practise example“ ausgezeichnet.

 

Projektergebnisse

  • MINCE-Compendium
    Rat- und Ideengeber für Organisationen, Gemeinden und städtische Einrichtungen (Vereine, Sozialzentren, Initiativen, Bildungseinrichtungen, Bibliotheken etc.), die inklusive Angebote machen.
  • MINCE-Movie: https://youtu.be/b99rZWz9LXY
    Kurzfilm, in dem das Thema Inklusion von Menschen mit schwerer geistiger Beeinträchtigung erlebbar gemacht werden soll. Der MINCE-Film soll zur Sensibilisierung der Gesellschaft im Hinblick auf Heterogenität von Menschen und insbesondere von Menschen mit schweren Beeinträchtigungen beitragen.
  • Curriculum für Peer Mediators und Step up-Leitfaden. Unterrichtsentwürfe für Menschen mit leichter geistiger Beeinträchtigung und Leitfaden zur Begleitung für Peer-VermittlerInnen in Leichter Lesen.
  • Curriculum für Fachkräfte
    Weiterbildungskonzept für Mitarbeitende der Behindertenhilfe zur Inklusionskompetenz mit Fokus auf Menschen mit schwerer geistiger Beeinträchtigung.
  • Guidelines für Einrichtungen der Behindertenhilfe

 

Förderprogramm:   Erasmus+


Projektpartner

Das Projekt wurde von der Lebenshilfe Graz und Umgebung-Voitsberg in Österreich koordiniert.
Partner sind

  • das Stephansstift Zentrum für Erwachsenenbildung,
  • Bulgarian Association for Persons with Intellectual Disabilities (BAPID)),
  • Kroatien (Mali dom –Zagreb, Day care center for the rehabilitation of children and young adults),
  • Polen (Spoleczna Akademia Nauk, private Universität in Lodz),
  • Portugal (Fenacerci, nationale Vereinigung von Organisationen der sozialen Solidarität, die Dienstleistungen für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung anbieten) und
  • Slowenien (CUDV Crna na Koroskem, Zentrum für qualifizierte Arbeit und Betreuung von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung).
     

Das Stephansstift Zentrum für Erwachsenenbildung hat in diesem Projekt mit der Lebenshilfe Seelze kooperiert.

Weitere Informationen erhalten Sie von unserer Studienleiterin Inga Kugler.

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