Tierhotel auf Zeit

Ein Bericht von einer Schüler*in vom Diakonie-Kolleg Wolfenbüttel über das herausragende und wohltätige Engagement ihrer Familie für eine tierische Herzensangelegenheit. 

Bericht einer Schülerin vom Diakonie-Kolleg Wolfenbüttel

Wie alles begann

Angefangen hat alles, als ich klein war. Bei uns war es schon immer tierisch. Wir selbst hatten Schweine, Hühner, Enten, Katzen, Schildkröten, Hasen und Hunde. Wir hatten aber auch schon immer ein großes Grundstück und ein Herz für Tiere. Es hieß oft „die Tier-verrückte Familie“ kommt. Aber wir hätten nie gedacht, dass daraus ein Hobby und eine so große Leidenschaft entstehen würden.

Nachbarschaftshilfe

Wenn ein Nachbar ein kleines Kätzchen gefunden hat und selbst keine Zeit hatte, waren wir die ersten Ansprechpersonen. Nach und nach kamen immer mehr ausgesetzte und verlassene Tiere zu uns. Da sprach man nicht mehr nur von Kitten, sondern auch mal von einem allein gelassenen Schaf oder einem Huhn.

Das Projekt Tierhof wächst

Unser Tierhof wurde immer größer. Wir fingen dann an zu überlegen, was wir mit den ganzen Tieren machen können und suchten dann auf Bauernhöfen und im privaten Umfeld nach neuen Besitzern. Dies gelang uns meist schnell und es wurde wieder ruhig auf dem Hof. Als wir 2010 in ein neues Haus gezogen sind mit einem großen Garten und zwei großen Scheunen, begann mein Vater alles tiergerecht umzubauen. Wir nahmen wieder verlassene Tiere auf und das Ganze sprach sich relativ schnell rum. So kam es, dass uns das nahegelegene Tierheim ansprach, ob wir nicht auch Tiere zur Pflege aufnehmen könnten. Das bedeutete, dass wir Tiere auf Zeit zu uns nehmen, wenn der Platz im Tierheim eng wird.

Kooperation mit dem Tierheim

Am Anfang waren es nur ein paar Katzen mit ihren Kitten, Hunde, Hühner, Gänse, dann kamen auch ein Alpaka, ein Fohlen, ein Erdmännchen und auch ein Äffchen dazu. Diese Nicht-Haustiere bleiben aber meist nur zur Überbrückung bei uns, bis sie in einen Zoo oder auf einem Bauernhof einziehen dürfen. Bei den typischen Haus- und Hoftieren sieht es anders aus. Es sind auch alte, kranke, allein gelassene und leider auch gequälte Tiere dabei. Sie bleiben oft längere Zeit, bis man das passende neue zu Hause gefunden hat. Dieses wird vom Tierheim selbst überprüft. Wir sind für das Fressen, die Pflege und Tierarztbesuche zuständig.

Unsere kleine Farm

Momentan sind bei uns 27 Tiere zur Pflege. 11 davon sind schon vermittelt und ziehen demnächst aus. Aktuell haben wir nach einem Anruf eines Pärchens eine Sau von einem verlassenen Bauerngut abgeholt. Sie hat Ferkel bekommen, aber leider haben es zwei davon nicht geschafft. Die Tiere waren in einem schlechten Zustand, sie hatten nichts zum Fressen, kein Tageslicht und nur eine Tränke mit Wasser. Der Tierarzt versorgte sie mit Medikamenten und wir gönnten ihnen viel Ruhe, nun flitzen sie wieder herum.

Ich selber habe zwei Katzen adoptiert, das kleine Hausschwein Rudi und zwei kleine Hunde. Sie alle dürfen nun bis zum Ende ihrer Tage bei uns leben.

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