Auszubildende der „Generalistik“ sind präsent in der Pflege!

Fakt ist: Wer in der Pflege arbeitet, hatte in den vergangenen Jahren keine Möglichkeit im Homeoffice zu arbeiten. Pflege ist ein Beruf, der Präsenz in jeglicher Hinsicht verlangt, auch physisch – Corona hin oder her. Es ist ein Beruf mit Zukunft, denn die Pflegebedürftigkeit der Menschen nimmt mit ihrer gestiegenen Lebenserwartung zu. Ein Leben mit chronischen Erkrankungen, die zu Einschränkungen in der Selbstversorgung führen können, wird mit höherem Alter wahrscheinlich. Umso wichtiger sind gut ausgebildete Pflegekräfte, die sich professionell diesen Herausforderungen stellen, wirklich „präsent“ sind und im Einklang mit sich und ihrem Beruf leben. 

Eva J., Petra H.

In der Ausbildung lernen unsere Schüler*innen nicht nur, wie man Pflegebedürftige im Alltag versorgt. Die Schwerpunkte der Ausbildung befassen sich ebenfalls mit medizinischen, ethischen, rechtlichen, technischen und wirtschaftlichen Aspekten – auch sie sind wichtig für das Präsent-Sein von Pflegekräften. Denn Präsenz stellt sich auch in fundierten kommunikativen Kenntnissen, guten Kenntnissen und Sicherheit in medizinischen, rechtlichen sowie sozialen Belangen und natürlich in ethischen Fragestellungen dar. Somit muss die Ausbildung zur generalistischen Pflegefachkraft eine immense Bandbreite an Fachkompetenzen abdecken – theoretisch und praktisch. Unsere Auszubildenden haben daher die Möglichkeit, in vielen Einrichtungen zu lernen, so etwa:

  • im Krankenhaus,
  • in der stationären Langzeitpflege,
  • in der ambulanten Pflege,
  • in der Tagespflege,
  • in der Psychiatrie,
  • in der Kinderkrankenpflege,
  • in sogenannten Skill-Labs, in denen z. B.
    • Pflegehandlungen anhand von Simulationspuppen geübt werden,
    • wechselseitig miteinander trainiert werden kann, wie etwa aus dem Bett mobilisiert wird oder Kompressionsstrümpfe angezogen werden.
  • in Schulsettings, in denen theoretischer und praktischer Unterricht verknüpft wird, um
    • Wissen zu erlangen und in einem Theorie-Praxis-Transfer anzuwenden,
    • Kommunikation zu lernen und zu erproben,
    • eine professionelle Haltung zu entwickeln, um auch mit besonderen Situationen und Herausforderungen umgehen zu können, wie etwa Pflegebedürftige und ihre Angehörigen in Sterbeprozessen zu begleiten.

Es freut uns sehr, dass wir inzwischen drei Klassen von sehr engagierten Schüler*innen in der „Generalistik“ haben und ab August 2022 schon die nächste Klasse in den Startlöchern steht. Wir brauchen Pflegekräfte, die sich gut ausgebildet und mit jeglicher Präsenz in ihren Beruf einbringen und das Berufsbild zukünftig mitgestalten. So, wie es auch Pflegefachkräfte „älterer“ Fachdisziplinen seit jeher tun.

Um mehr über die individuelle Motivation und die Beweggründe für die Berufswahl unserer „Generalisten“ zu erfahren, sind wir mit ihnen unter bestimmten Fragestellungen ins Gespräch gekommen. Dabei erfassten wir ein reichhaltiges Portfolio von Meinungen und Äußerungen, das wir hier vorstellen möchten.

Warum hast du diese Ausbildung gewählt?

„Weil der Kontakt zu Menschen im Vordergrund steht.“

„Ich wollte immer mit Menschen zusammen arbeiten, denn das bedeutet, dass jeder Tag im Praktikum anders ist und man jeden Tag neue Erfahrungen sammeln kann.“

„Mich motiviert es, die Erfolge zu sehen, wenn es einem Patienten wieder besser geht und er nach Hause gehen kann. Das ist dann für mich ein schönes Gefühl.“

„Die Berufswahl spielte eine Rolle – dieser Beruf ist zukunftssicher, vielfältig und hat ausgezeichnete Zukunftsperspektiven.“

„Meine Arbeit ist vielseitig und abwechslungsreich, denn ich pflege, betreue, berate und unterstütze Menschen aller Altersstufen!“

„Meine Mutter arbeitet selbst als Fachkraft, und wir haben unseren Opa mehrere Jahre nach dem Schlaganfall zu Hause gepflegt. Das hat mich neugierig auf den Beruf gemacht:“

„Ich helfe gerne anderen Menschen im Alltag.“

Ich wollte schon immer eine Ausbildung absolvieren, in der ich so kreativ und aktiv sein kann, mit der Möglichkeit und Perspektive etwas Sinnvolles zu tun.“

„Ich habe früher in der Küche gearbeitet, doch dann habe ich mich entschieden, die Ausbildung in der Pflege zu beginnen.“

Ich habe diese Ausbildung gewählt, weil ich mit den Menschen sehr gerne arbeite. Ich finde die Arbeit gut. In meiner Arbeit vermittele ich den älteren Menschen viel Sicherheit. Und ich habe ein großes Interesse am Lernen und vertiefe kontinuierlich meine medizinischen Kenntnisse.“

„In der Ausbildung geht es

… darum, die eigenen Grenzen zu kennen, um sich jeden Tag neuen Herausforderungen stellen zu können.“

… darum den Patienten/Bewohnern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Das ist mir wichtig.“

… um das Wissen und die Koordination des Erlernten, darum, alles hinzu bekommen und praktisch anzuwenden.“

… um sorgfältige und verantwortungsvolle Betreuung, Versorgung und Begleitung der pflegebedürftigen Menschen aller Altersgruppen.“

… um das Miteinander im Team.“

… um das Erlangen von beruflichen Kompetenzen und von Sicherheit.“

… darum, zu wissen, wie man den Pflegebedarf erhebt.“

… darum, wie man einen Blasenkatheter legt.“

… darum, Vertrauen gegenüber den Pflegebedürftigen aufzubauen, um Maßnahmen durchführen zu können.“

… um Orientierung an der Biografie eines an Demenz erkrankten Menschen.“

… darum, Menschen auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse und neuen Studien zu pflegen.“

Wie schaffst du es, die Menge an Stoff und Fachinhalten in den Griff zu bekommen?

„Ich bin mit den Mitschülern im Kontakt, wir haben unsere WhatsApp-Gruppe, sind immer im Gespräch und Austausch.“

„Entweder treffe ich auf einen Mitschüler, der mir die Unterrichtsinhalte erklären kann, oder ich stelle fest, dass der andere Schüler es auch nicht verstanden hat. Dann kann man gemeinsam versuchen, das zu ändern.“

„Wenn ich etwas nicht verstehe, schaue ich mir verschiede Fachvideos oder andere Beiträge im Internet an.“

„Ich kann mich organisieren. Als Mutter von drei Kindern versuche ich, den Alltag gut zu strukturieren.“

„Ich lerne mit dem Karteikartensystem, das funktioniert ganz gut.“

„Um den Stoff für die Prüfung zu wiederholen, plane ich beispielweise zehn Tage ein und nehme mir vor, an jedem Tag ein Kapitel zu wiederholen.“

„Ich lese viel, bin neugierig und lerne ja auch selbst etwas für meine eigene Gesundheit!“

„Ich ‚brainstorme‘ – die dann entstandene Grafik kann ich mir besser einprägen als nur reinen Text.“

Was ist dein „Fahrplan“, was sind deine Wünsche für die Zukunft?

„ Für mich geht’s auf jeden Fall weiter – auf keinen Fall Stillstand: Weiterbildungen zur Praxisanleitung, Wundmanager*in, Stationsleitung stehen auf meinem Plan.“

„Ich wünsche mir mehr Forschung und Wissensentwicklung, mehr Technologie in der Pflege.“

„Ich fände die Entwicklung und den Einsatz von Hebe-Robotern wichtig.“

„Für mich an erster Stelle: kein Personalmangel!“

„Meine Wünsche lauten: mehr Anerkennung für den Beruf und mehr Zeit für die pflegebedürftigen Menschen!“

„Ich möchte noch studieren.“

„Ich wünsche mir, dass einige Tätigkeiten durch Robotik übernommen werden, sodass mehr Zeit für die wesentlichen Dinge bleibt und der Mensch noch mehr im Fokus ist.“

Pflege – ein Beruf mit viel Potenzial

Eine Pflege-Ausbildung ist nicht langweilig – sie erfordert ein hohes Maß an Anpassungs-, Einfühlungsvermögen und Flexibilität von den Schüler*innen. Sie müssen sich immer wieder auf neue Menschen, ungewöhnliche Situationen und Herausforderungen einlassen. Und das im schnellen Wechsel, einer absoluten Präsenz und Spontaneität. Das ist nicht immer einfach. Die Unterschiede der verschiedenen Pflegebereiche fordern zudem ein hohes Maß an Einsatzwillen. Den Auszubildenden wird viel abverlangt – dafür sind ihnen sehr interessante Jobs, der „direkte Draht“ zu den Pflegebedürftigen und in der Regel ihre Dankbarkeit sicher.

Sie bei dieser Fülle an Anforderungen zu unterstützen und eine neue Generation von Pflegekräften auszubilden, ist für uns Lehrkräfte Motivation und „Motor“. Es gilt, ihre beruflichen Pläne und Perspektiven wahr werden zu lassen – seien es der Berufsabschluss, spätere Weiterbildungen und Spezialisierungen oder gar ein Studium. Denn sie werden präsent sein – zum Wohle derjenigen, die sie brauchen.

Wir bedanken uns bei den Schüler*innen für den regen Austausch und ihre Offenheit! Ihr seid toll.

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