Gemeinde neu gegründet

Mit rund 190 Gemeindegliedern, dazu auch einige Konfessionslosen, Katholiken und Muslima als Gastmitglieder, ist die neue Diakoniegemeinde Stephansstift in Hannover-Kleefeld am Sonntag in der Stiftskirche gegründet worden. Nach lockerem Come together und Andacht wurden für vier Jahre in den neuen Kirchenvorstand gewählt: Ute Stahlmann, Ralf Eicke, Katharina Hegermann, Lenina Hintzsche und Marie-Luise Beyer.

Dazu wurde Hans-Peter Daub, theologischer Vorstand der Dachstiftung Diakonie und Kirchenvorsteher der früheren Anstaltsgemeinde Stephansstift gewählt, „um Kontinuität zu gewährleisten“, wie er sagte. Die Diakoniegemeinschaft Stephansstift e.V. möchte möglicherweise auch noch eine Person in das neue Leitungsgremium entsenden. Pastor Sven Quittkat ist als Pfarrer der neuen Gemeinde dabei. Der neue Kirchenvorstand wird voraussichtlich beim Stephansstift-Jahresfest an Himmelfahrt in sein Amt eingeführt und am 29. Juni seine erste Regel-Gemeindeversammlung einberufen.  


Sven Quittkat berichtete über einen Schwerpunkt der Gemeindearbeit, nämlich das Kirchenasyl. 2015 wurde das erste gewährt, zurzeit sind zehn Geflüchtete im Schutz der Gemeinde auf dem Gelände untergebracht. Praktische Hilfe ist da sehr willkommen, da ein kleiner Deutschkurs und Essensbeschaffung über die Gemeinde organisiert werden. Meist bleiben sie nach genauer individueller Fallprüfung ein bis sechs Monate, in denen das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge gebeten wird: „Schaut noch mal hin“, so Quittkat. 


Schulpastorin Kristina Wollnik-Hagen stellte das Kunstprojekt „Himmelsluken“ auf dem Gelände vor. Künstler Michael Schmidt will mit Outdoor-Liegen und inhaltlichen Stationen auf dem Gelände, zum Beispiel zu „Dankbarkeit“, den Blick in den Himmel öffnen. So soll ein „Stück Himmel auf Erden“ ermöglicht werden und die Gemeinde ist für das Begleitprogramm gefragt, so Wollnik-Hagen. 


Von den rund 190 Gemeindegliedern stammen ungefähr 140 vom Stephansstiftsgelände mit seinen Mitarbeitendenwohnungen, Jugendhilfeeinrichtungen und Seniorenheimen und ungefähr 50 weitere Erst- oder Zweitmitglieder aus dem ganzen Stadtgebiet. In dieser neuen sogenannten „Personal-Gemeinde“ kann man Mitglied der Herkunfts-Kirchengemeinde bleiben und hier eine Zweitmitgliedschaft wählen oder umgekehrt. Die dritte Form der Mitgliedschaft ist für Gastmitglieder, die nicht Kirchenmitglieder sein müssen, aber an alle Aktivitäten außer Kirchenvorstandswahl aktiv mitwirken. 
 

Bildunterschrift: Sie engagieren sich für die neue Diakoniegemeinde (von links hinten): Pastor Hans-Peter Daub, zugleich Vorstand der Dachstiftung Diakonie und Kirchenvorsteher der bisherigen Anstaltsgemeinde Stephansstift, Ute Stahlmann, Lenina Hintzsche, Ralf Eicke und vorne Marie-Luise Beyer, Katharina Hegermann und Pastor Sven Quittkat. Foto (c): Gunnar Schulz-Achelis 

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