Im Einsatz für Katzen in Kästorf

Sie finden sich auf verwilderten Grundstücken, verlassenen Fabrikgeländen oder Parkanlagen – streunende Katzen leben meist ohne direkten Kontakt zum Menschen. Sie sind die Nachkommen von nicht kastrierten Hauskatzen oder ausgesetzten Tieren. Allein in Niedersachsen gibt es rund 200.000 Streuner, schätzt der Deutsche Tierschutzbund. Auch auf dem weitläufigen Gelände der Diakonie Kästorf leben sie. Man bekommt sie nur selten zu Gesicht, dennoch sind sie auf die Unterstützung der dort lebenden Menschen angewiesen.

Bei der Diakonischen Gesellschaft Wohnen und Beraten (DWB) finden Menschen Unterstützung, die keine Wohnung haben und auf der Straße leben, an psychischen Erkrankungen leiden und Hilfe brauchen. Bei dem Angebot zählt die Grundhaltung: Wer Hilfe braucht, bekommt sie auch. Deshalb wird hier in Kästorf nicht nur für Menschen, sondern auch für wilde Samtpfoten gesorgt. In Kooperation mit dem Tierschutzverein Gifhorn kümmert sich die DWB bereits eine ganze Weile um die Streuner auf dem Gelände. Katzen sind als domestizierte Haustiere nicht an ein Leben in der Natur ohne menschliche Unterstützung angepasst. Darum ist für die Mitarbeitenden und Bewohner*innen in Kästorf klar: Die Tiere in Not bekommen ebenso Unterstützung wie die Menschen!

Die Zusammenarbeit mit dem Tierschutzverein ist dabei sehr wichtig. Astrid Prieß, ehrenamtliche Tierschützerin, und Daniela Bombach, Dipl. Sozialarbeiterin der DWB in Kästorf, führen gemeinsam die tierischen Rettungsaktionen durch. Unzählige Katzen wurden bereits medizinisch behandelt und kastriert. Junge Katzen konnten durch die Inobhutnahme in ein Zuhause vermittelt werden. Es ist ein Erfolg, dass inzwischen nur noch zwei ältere, verwilderte Kater in Kästorf leben. Die Streuner in ihrem gewohnten Umfeld zu belassen war eine bewusste Entscheidung. „Es ist das Beste für die Einzelgänger, wenn sie bleiben können, wo sie sind. Sie sind nicht an Menschen gewöhnt und hätten keine Vermittlungschance“, erklärt Astrid Prieß. „Die Kater sind kastriert und werden durch die DWB gut versorgt“, weiß die Tierschützerin. Einer der fürsorglichen Katzenbetreuer ist Armin Ristau. Er ist Bewohner der stationären Wohnungslosenhilfe und hat ein Herz für die Tiere. Jeden Tag versorgt er die Streuner mit Futter und Wasser. „Die Kater gehören einfach hierher“, findet Armin Ristau.

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