Muslimisch-christliche Kindertagesstätte „Abrahams Kinder“ startet im Sommer

Ein guter Ort für Familien, das soll die neue muslimisch-christliche Kindertagesstätte „Abrahams Kinder“ werden. Im Sommer 2018 startet die neue Einrichtung mit einer ersten altersübergreifenden Gruppe, in der 18 Kinder vom 1. bis zum 6. Lebensjahr betreut werden. Ihren Platz finden wird die neue Gruppe in dem ehemals von den „Gifhörnchen“ genutzten Haus im Sonnenweg 2.

In einer Kooperationsvereinbarung haben die muslimische DITIB-Moschee in Gifhorn, die katholische St. Altfrid- Gemeinde und die evangelische Dachstiftung Diakonie mit ihrer Gesellschaft „Stephansstift Kindertagesstätten und Familienzentren“ (SKF) die Zielsetzung und Arbeitsweise dieser bundesweit einmaligen Einrichtung beschrieben. „Unser Wunsch ist, dass Kinder zu ungefähr gleichen Teilen aus christlichen oder muslimischen Familien angemeldet werden“, so Barbara Rädel, als Geschäftsführerin in der Dachstiftung Diakonie verantwortlich für die Einrichtung.

Grund dafür sei nicht in erster Linie die Religion, sondern dass Einwandererfamilien und hier verwurzelte Menschen ihre Kinder bewusst in dieselbe Einrichtung schicken. „Im Zentrum steht die Idee der religiösen Toleranz, die ein Mensch nicht früh genug in seinem Leben kennen lernen soll“, so Martin Wrasmann, Pastoralreferent in St. Altfrid und Sprecher des gemeinsamen Trägerkomitees. Genau deswegen wird in der neuen Einrichtung auch auf religiöse Bedürfnisse Rücksicht genommen. Praktisch bedeutet das, dass die Kinder und Erziehungskräfte sich beispielsweise damit beschäftigen, warum die einen Weihnachten, Ostern oder Ramadan feiern – und die anderen eben nicht. „Muslimische Eltern z.B. sollen sich darauf verlassen können, dass religiöse Speiseregeln eingehalten werden“, erläutert Yurtsever Rayman, Vertreter der Moscheegemeinde und stellvertretender Sprecher des Komitees. Muslimische Eltern fühlen sich nicht gehindert, ihre Kinder in die vorhandenen Einrichtungen zu geben, aber viele wünschten sich doch eine religiöse Sensibilität für die Riten und Inhalte der Religion. Das sei in der neuen Einrichtung durch ihr Konzept der positiven Toleranz gegeben, versichert Wrasmann.

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