Regenerative Landwirtschaft

 

 

Ein Wunsch nimmt Form an: Aufbau einer regenerativen Landwirtschaft

Obst und Gemüse regional und saisonal in Bioqualität kaufen und essen – gesund und lecker – das liegt nicht erst seit Beginn der Corona-Krise im Trend. Lebensmittel wertschätzen und bewusst genießen sowie ein ressourcenschonender Umgang mit der Umwelt wird vielen Menschen immer wichtiger. Auch in der Dachstiftung Diakonie (DD) gibt es ein innovatives Projekt, das im Oktober 2019 seinen Anfang nahm und inzwischen, im wahrsten Sinne, sehr weit ausgereift ist: Mit dem Ziel, die verpachteten landwirtschaftlich genutzten Flächen der Stiftung Diakonie Kästorf in nachhaltiger Verantwortung zu bewirtschaften, wurden vor drei Jahren die „Regenerativen Diakonischen Betriebe Kästorf“ ins Leben gerufen.

Schritt 1: Ein partizipatives Betriebsentwicklungskonzept entsteht

Mit dem Aufbau einer ökologisch-regenerativen Bewirtschaftung sollen die diakonischen Pachtflächen langfristig gesehen zukunftsfähig gemacht, möglichst geschlossene Kreisläufe angestrebt und durch landwirtschaftliche Produktion u. a. die diakonischen Einrichtungen (Kantine, Großküche) vor Ort versorgt werden (Eigenversorgung). Anfangs soll dies mit einem Market Garden realisiert werden.

Auch eine Nahversorgung an weitere Kundinnen und Kunden durch Direktvermarktung und/oder Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi) soll dabei berücksichtigt werden. Das geschieht mit der Absicht, dass sich der landwirtschaftliche Betrieb mittelfristig selbst tragen und betrieblich eigenständig agieren kann.

Die Vision

Auch eine Nahversorgung an weitere Kundinnen und Kunden durch Direktvermarktung und/oder Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi) soll dabei berücksichtigt werden. Das geschieht mit der Absicht, dass sich der landwirtschaftliche Betrieb mittelfristig selbst tragen und betrieblich eigenständig agieren kann.

Die Ziele

Die Dachstiftung Diakonie bzw. die Diakonie Kästorf mit den Diakonischen Betriebe Kästorf möchte sich daran beteiligen, sodass der diakonische Auftrag in Form der Qualifizierung für sozial benachteiligte Menschen erfüllt wird. 

Die diakonischen Mitarbeitenden bzw. Stakeholder im Rahmen begleitender Maßnahmen (zum Beispiel beim Kompetenzaufbau oder bei Weiterbildungen) sollen direkt in das Projekt einbezogen werden.

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Elemente der Regenerativen Landwirtschaft

Ein Projekt nimmt Form an

Die Studierenden der Universität Kassel stellen ihre ersten Ideen zur Regenerativen Landwirtschaft den Projektbeteiligten in Kästorf vor. Foto (c): Marius Rommel
Gruppenfoto aller Projektbeteiligten beim Abschlusstreffen der Planungsphase in Gifhorn. Foto (c): Johanna Schuleit
Vorstellung des Betriebsentwicklungskonzeptes. Foto (c): Marius Rommel
Das Projektteam, v.l.n.r. Sarah Pickert (Vicinitas Diakonische Quartiersentwicklung); Dr. Jens Rannenberg (Vorstand DD); Olaf Grein (Diakonische Betriebe Kästorf); Dr. Christian Bruns (Universität Kassel); Manuel Nagel (Stiftung Ökologie & Landbau); Prof. Dr. Henning Austmann (Hochschule Hannover); Marius Rommel (Kolibri Netzwerk für Marktgärten & Mikrofarmen); es fehlt: Nicolas Haack (Triebwerk Agroforstberatung). Foto (c): Johanna Schuleit

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Schritt 2: Umsetzung und die Suche nach passenden Partnern

Eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung des Projekts war unter anderem die Kooperation mit geeigneten Landwirten, die das nötige Praxis-Knowhow mitbringen und offen sind für neue Ideen. Mit Lars Meinecke und Tobias Tepe wurden diese Partner und potentiellen Pächter Ende 2020 gefunden: zwei Landwirte mit Studienabschluss, jung, dynamisch und mit ersten Erfahrungen in ökologisch-regenerativer Landwirtschaft.

Zwei Junglandwirte übernehmen

Eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung des Projekts war unter anderem die Kooperation mit geeigneten Landwirten, die das nötige Praxis-Knowhow mitbringen und offen sind für neue Ideen.

Mit Lars Meinecke und Tobias Tepe wurden diese Partner und potentiellen Pächter Ende 2020 gefunden: zwei Landwirte mit Studienabschluss, jung, dynamisch und mit ersten Erfahrungen in ökologisch-regenerativer Landwirtschaft.

Dann ging alles ganz schnell: die beiden jungen Männer stellten basierend auf dem Betriebsentwicklungskonzept der Dachstiftung Diakonie und den beteiligten Projektpartnern ihre Ideen für die zu verpachtenden Flächen vor: nach kurzer Zeit war ein gemeinsamer Nenner gefunden. Market Garden konnte an den Start gehen.

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Lars Meinecke, links, und Tobias Tepe pflanzen die im Gewächshaus vorgezogenen Gemüsekulturen auf der angrenzenden Ackerfläche ein. Foto (c): Michael Uhmeyer
Tobias Tepe begutachtet die Qualität der Pflanzen. Foto (c): Michael Uhmeyer

Schritt 3: Gründung der ReLa Isetal

im Verlauf des Jahres 2021 wurden die Pachtverträge ausgehandelt und die beiden Landwirte gründeten die „Regenerative Landwirtschaft Isetal GmbH“ (kurz ReLa Isetal), an der auch die Dachstiftung Diakonie beteiligt ist.

Bei der ReLa Isetal steht eine ökologische Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Nutzflächen im Vordergrund, unter Beachtung des Umweltschutzes, des Ressourcenschutzes und des Artenschutzes gemäß den ESG-Kriterien der Vereinten Nationen. ESG ist eine Abkürzung für die englischen Begriffe Environmental (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung); anhand der ESG-Kriterien werden Unternehmen nach ökologischen und sozialen Aspekten sowie ihrer verantwortungsvollen Unternehmensführung bewertet. Nachprüfbare Kennwerte für jeden der drei Bereiche werden definiert, die die Nachhaltigkeit von Unternehmen messbar machen.

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Schritt 4: Ausblick

Ab 2023: Projektbegleitforschung zum Monitoring der Humusentwicklung 

Es besteht das Ziel, durch die ökologisch-regenerative Bewirtschaftung eine Steigerung der Bodenfruchtbarkeit in Form von Humusaufbau zu erzielen.

Neben vielen positiven Effekten könnte eine positive Humusbilanz im Sinne von CO2-Speicherung ein wertvolles Element zum strategischen Ziel der CO2-Neutralität der Dachstiftung Diakonie darstellen.

Die Initiierung einer Begleitforschung zum Monitoring (systematische Erfassung) ist im Rahmen des anspruchsvollen, aber zukunftsweisenden Ziel des Humusaufbaus durch diese besondere Form der Bewirtschaftung für das laufende Jahr geplant.

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Wissenswertes

Was ein Market Garden ist

Ein Market Garden ist ein Anbausystem, um auf kleiner Fläche hohe Erträge in biologischer Qualität zu erzielen. Der Rentabilität des Anbausystems liegt in der intelligenten Kombination ökonomischer, ökologischer und technischer Maßnahmen:

  • keine schweren Maschinen, stattdessen viel Handarbeit
  • permanente Beete und dichte Bepflanzung,
  • gute Bodenfruchtbarkeit und Artenvielfalt
  • effiziente Arbeitsabläufe und ausschließlich Direktvermarktung sorgen dafür, dass auf kleiner Fläche viel produziert werden kann
  • saisonale Vermarktung gehört zum Konzept

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Unsere Projektpartner:innen

Weiterführende Informationen und Kontakt zu uns

Nachhaltigkeitsmanager

Florian Klose
Hauptstr. 51
38518 Gifhorn

Stiftung Ökologie & Landbau (SÖL)

Manuel Nagel

Universität Witzenhausen

Fachgebiet Ökologischer Land- und Pflanzenbau
Dr. Christian Bruns

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