Mit diesem Rad haben auch Menschen, die in ihren körperlichen und/oder geistigen Fähigkeiten beeinträchtigt sind, die Möglichkeit, das Gefühl des Mobilseins zu erleben. Denn der Clou an dem Rad ist, dass man zu zweit – und zwar nebeneinander – darauf sitzt und beide Personen sowohl Lenker als auch Pedale betätigen können. Nur eine Person jedoch steuert und fährt das Rad tatsächlich (mit Unterstützung durch einen E-Motor), für die andere ist der Fahrspaß aber nicht weniger groß.
Besonders für Bewohnerinnen und Bewohner mit einer Demenz ist die Anschaffung des Tandemrades eine große Bereicherung – vor allem dann, wenn sie vor der Erkrankung häufig Rad gefahren sind und es sich somit um Bewegungsabläufe handelt, in denen sie früher gut geübt waren. Durch die Wiederholung dieser einst gelernten Motorik werden oft Erinnerungen aus vergangenen Tagen wach. Seit diesem Sommer gehört das Rad nun zum Inventar des Christinenstiftes; gefahren wird es von Mitarbeitenden der Sozialbetreuung, die die Touren gemeinsam mit den Bewohnern planen. Im nächsten Jahr sollen Ehrenamtliche die Ausflüge organisieren. Mithilfe von Spenden konnte der Kauf des Tandemfahrrades realisiert werden: dank der finanziellen Unterstützung von Firma Butting sowie der Braunschweiger Zeitung im Rahmen ihrer Aktion „Das Goldene Herz“ war die Finanzierung des neuen Gefährts erst möglich. Rund 10.000 Euro kostet das Tandem-E-Bike.
Nun wurde es, gemeinsam mit Andrea Kiel, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit bei Butting, und Reiner Silberstein, Redakteur bei der Gifhorner Rundschau (Braunschweiger Zeitung), offiziell eingeweiht. „Wir freuen uns, dass wir mit der Spendenaktion dieses tolle Projekt unterstützen können. Es ist schön, zu sehen, für wie viel Begeisterung das Rad bei den Bewohnern sorgt“, so Silberstein. Bei der Fahrt vor „Publikum“ waren die Ehrenamtliche Ortrud Camehl und Bewohnerin Erika Kotschik dabei. Beide hatten sichtlich Spaß, als sie mit dem Zweisitzer ihre Runden über das Gelände des Christinenstifts drehten. „Es ist uns bei Butting ein Anliegen, Ideen in der Region zu fördern, die sinnvoll sind und die Lebensqualität von Menschen steigern. Das Tandemfahrrad passt da sehr gut hinein, deshalb haben wir gerne dafür gespendet“, betont Kiel.