Diakonie Kästorf: Gedenkprojekt STOLPERSTEINE erinnert an NS-Opfer

Am Mittwoch hat der Künstler Gunter Demnig in Gifhorn und Kästorf neun Stolpersteine zum Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus verlegt. Vier der Steine wurden auf dem Gelände der Diakonie Kästorf platziert. Sie erinnern an insgesamt 69 Bewohner der ehemaligen Kästorfer Anstalten, die auf Grundlage des "Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses" zwangssterilisiert worden waren.

Auch in Kästorf erfolgte die Verlegung vor den Wohnorten der Bewohner: Heinrich Alberts lebte im Hagenhof, damals ein Altenheim und Jugendhort. Für Walter Hartung wurde ein STOLPERSTEIN am Hofweg 1 vor dem Uhrenhaus verlegt, in dem damals die Bewohner der Arbeiterkolonie lebten. Albrecht Muenk war ein Patient der Trinkerheilstätte Stift Isenwald. Das Haus Isenwald existiert noch und gehört heute zur diakonischen Gesellschaft Wohnen und Beraten. Erich Willigeroth kam im Jahr 1931 als 16-Jähriger in des Jugenderziehungsheim Rischborn und wurde 1934 zwangssterilisiert. Die Grundmauern des zwischenzeitlich umgebauten Hauses mit der Anschrift Pappelweg 13 sind noch erkennbar.

Im Zuge des Gedenkprojektes ist eine Begleitbroschüre entstanden, die u.a. biographische Angaben über die neun Opfer und einführende Beiträge über Gifhorn und die Diakonie Kästorf im Nationalsozialismus enthält. Die Broschüre kann hier als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Gedruckte Exemplare können kostenlos über die Unternehmenskommunikation der Dachstiftung Diakonie bezogen werden.

Gegen das Vergessen

Es sollen noch weitere Stolpersteine folgen. Werden Sie jetzt Patin oder Pate für einen Stein! Für 120 Euro kann jede und jeder Erinnerung an die Opfer lebendig halten und eine Patenschaft für die Herstellung und Verlegung eines Stolpersteins übernehmen. Weitere Informationen erhalten Sie hier. 

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