Niemandem untertan – allen dienstbar? - Politisch-theologischer Dialog mit Ministerpräsident Stephan Weil

Freiheit in Zeiten der Pandemie – so war der politisch-theologische Dialog überschrieben, zu dem Ministerpräsident Stephan Weil und Hans-Peter Daub, Vorstand der Dachstiftung Diakonie, in der Kirche Stephansstiftes in Hannover zusammenkamen.

Entsprechend den Corona-Regeln waren nur wenige Gäste zu der Veranstaltung am Vorabend des Reformationstages zugelassen, die wenigen aber folgten gespannt den Impulsreferaten der beiden Redner sowie dem anschließenden Dialog.

Als Gedankenimpulse des politisch-theologischen Dialogs trug Hans-Peter Daub Textauszüge aus Martin Luthers Schrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen" vor. „Niemandem untertan – allen dienstbar"–  gleich am Anfang seiner Freiheitsschrift skizzierte Luther vor 500 Jahren ein Spannungsfeld, das auch heute Gesprächsstoff birgt.

In Hinblick auf die politischen Entscheidungen während der Corona-Krise beleuchtete Ministerpräsident Weil in seiner Kanzelrede das Verhältnis zwischen Freiheit und Sicherheit – das immer wieder neu austariert werden müsse. Als herausragende Aufgabe bezeichnete er das Ringen um die Würde des Menschen. Um eben nicht wieder Besuche in Pflegeheimen einschränken zu müssen, um nicht wieder Schulen und Kitas schließen zu müssen, um das Gesundheitssystem nicht zu überlasten, seien Einschränkungen im privaten Leben erforderlich. „Am Ende entscheiden wir alle über Erfolg oder Misserfolg der Maßnahmen.“

Die Veranstaltung wurde musikalisch von Trompetenspieler Guntram Sellinger und dem Organisten des Stephansstiftes, Michael Kuhlmann, umrahmt.

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